Ist Stevia kalorienfrei?

Für die Korrelation zwischen kalorienreichen Getränken und einer Gewichtszunahme vermuten Forscher mehrere Aspekte. So nehmen Wissenschaftler an, dass eine Kalorienzufuhr in flüssiger Form zu einer geringeren Sättigung führt als es bei dem Konsum fester Nahrung der Fall ist. Des Weiteren kann die Energie von Getränken weniger genutzt werden (Mattes et al. 1996). DiMeglio et al. (2000) zeigten in ihrer Untersuchung, dass der Konsum von 1180 Kcal / Tag in Form von Flüssigkeit in einer signifikant höheren Gewichtszunahme resultiert im Vergleich zum Konsum einer festen Nahrung mit gleicher Kalorienzahl. Ähnliche Beobachtungen konnten in Studien von De Castro et al. (1993) und St-Onge et al. (2004) gemacht werden. Johnson et al. (2001), Anand et al. (1998), Troiano et al. (2000) und Berkey et al. (2004) zeigten außerdem, dass Personen, die eine erhöhte Kalorienanzahl über Flüssigkeiten zu sich nahmen, den Verzehr von fester Nahrung nicht gleichzeitig damit einschränkten. Dadurch werden die Kalorien aus Getränken zusätzlich zu denen aus festen Lebensmitteln aufgenommen, der Körper hingegen benötigt diese nicht für den Metabolismus. Daher wird empfohlen, Kalorien im besten Falle nur über die Nahrung zu sich zu nehmen und nicht über Getränke.

 

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Prävention bei Diabetes II

Die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus Typ II zeigt sich in einem chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel, der vom Organismus nicht mehr abgebaut werden kann. Bleibt der erhöhte Blutzuckerspiegel unbehandelt, so nimmt auch die körpereigene Insulinproduktion immer weiter ab. Diabetes mellitus Typ II ist mit weitreichenden Folgen und Erkrankungen (Koronare Herzerkrankungen, Augenschäden und Nierenerkrankungen) verbunden und sollte daher frühzeitig behandelt oder gar im Vorhinein möglichst vermieden werden. Insbesondere der Typ-II-Diabetes tritt immer häufiger bereits im Jugend- und frühen Erwachsenenalter auf.

Es wird vermutet, dass Bestandteile der Stevia-Pflanze für die Behandlung dieser Erkrankung eingesetzt werden können, die genauen Wirkmechanismen sind jedoch noch nicht bekannt. Jeppesen et al. (2000) zeigten in einer Studie die direkte Wirkung von Steviosiden auf die pankreatischen ß-Zellen. Stevioside und Steviol stimulieren die Insulinsekretion und scheinen antihyperglykämische Effekte zu besitzen, weshalb Stevia eine blutzuckersenkende Wirkung zugesprochen wird. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass keine insulinotrophische Wirkung erkennbar war, wenn die Glukosekonzentrationen sehr niedrig bzw. im normalen Bereich (< 3,3 mmol / L) lagen Daraus lässt sich schließen, dass das Risiko für die Entwicklung einer Hypoglykämie verringert wird.

Studie:

Jeppesen PB, Gregersen S, Poulsen CR, Hermansen K; Stevioside Acts Directly on Pancreatic ß Cells to Secrete Insulin: Actions Independent of Cyclic Adenosine Monophosphate and Adenosine Triphosphate-Sensitive K+-Channel Activity. Metabolism 49(2):208-214, 2000

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Heißhunger durch den Konsum von Stevia?

Künstliche Süßstoffe haben den Nebeneffekt, ein Heißhungergefühl zu verursachen. Dies resultiert folglich in einer erhöhten Aufnahme an Kalorien und letztendlich einer Gewichtszunahme. Grund hierfür ist eine Insulinausschüttung in Folge der Süßstoffaufnahme. Auch wenn tatsächlich keine Kalorien in Form von Glukose im Blut vorliegen, so wird trotzdem Insulin ausgeschüttet. Da der Glukosespiegel im Blut jedoch nicht erhöht ist, gelangt der Organismus in eine Hypoglykämie, die Heißhunger auslöst.

Stevia hingegen weist diesen Nebeneffekt nicht auf. Die Gefahr einer Hypoglykämie durch den Konsum von Stevia ist nicht zu befürchten, da die insulinotrophische Wirkung, also die Insulinausschüttung unter Stevia, nicht stattfindet, wenn der Glukosespiegel im normalen oder im niedrigen Bereich liegt (Jeppesen et.al, 2002)

Studie:

Jeppesen PB, Gregersen S, Poulsen CR, Hermansen K; Stevioside Acts Directly on Pancreatic ß Cells to Secrete Insulin: Actions Independent of Cyclic Adenosine Monophosphate and Adenosine Triphosphate-Sensitive K+-Channel Activity. Metabolism 49(2):208-214, 2000

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