Das häufige Auftreten von Karies im Kindesalter wurde bereits in der Einleitung aufgegriffen. Diese Infektionskrankheit entsteht insbesondere durch den vermehrten und häufigen Konsum von zuckerhaltigen Produkten. In diesem Zusammenhang ist ein richtiger Umgang mit Süßigkeiten und mit Zucker gesüßten Getränken bereits im Kindesalter wichtig. Karies stellt die Zerstörung der Zahnhartsubstanz durch Stoffwechselprodukte von Bakterien dar. Hauptsächlich handelt es sich um die Streptococcus mutans, die sich im Zahnbelag (Plaque) anreichern und Kohlenhydrate, also Zucker, zu Säuren verstoffwechseln, wodurch ein saurer pH-Wert entsteht. Die Säure greift das Dentin der Zähne an und führt zu einer Demineralisation dieser. Dies führt unbehandelt zu Karies, welcher mit der Zerstörung des Zahnes bis in die inneren Schichten einhergeht.
In einer Studie von Giacaman et al. (2013) wurde beobachtet, dass Stevia im Vergleich zu Aspartam, Sucrose und Fructose signifikant weniger Säurebildung induzierte.
Des Weiteren fanden die Wissenschaftler heraus, dass unter dem Einfluss von Stevia eine geringere Demineralisation des Zahnschmelzes vorhanden war. Auch zeigte sich, dass Stevia antimikrobielle Wirkungen hat (Gamboa, Chaves, 2012): In einer Studie hemmte es das Wachstum verschiedener Stämme von Streptococcus und Lactobacillus. Doch nicht nur das Wachstum von Bakterien wurde gehemmt, sondern auch die Anhaftung von Bakterien an den Zähnen war geringer unter dem Einfluss von Stevia (verglichen mit Sucrose).
Stevia wirkt weder karinogen, noch fördert es die Bildung von Säure im Mund. Folglich ist das Risiko an Karies zu erkranken für Kinder, die mit Stevia gesüßte Produkte konsumieren, geringer als für diejenigen, die mit Zucker gesüßte Produkte zu sich nehmen.
Studie:
Giacaman RA, Campos P, Muñoz-Sadoval C, Castro RJ; Cariogenic potential of commercial sweeteners in an experimental biofilm caries model on enamel. Arch oral biol 58:1116-1122, 2013