Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Stevia und Karies?
Stevia verursacht keine Karies. Ganz im Gegenteil konnten Studien zeigen, dass durch Stevia keine für die Zähne schädlichen Säuren im Mund gebildet werden und sie Plaque-hemmend wirkt. Das wird auch von unabhängigen Zahnärzten bestätigt.
Karies ist eine Volkskrankheit. Circa 96 % der Erwachsenen in Deutschland waren schon einmal von Zahnkaries betroffen und somit gehört es zu einer der häufigsten Krankheiten der Zähne. Vor allem im Kindesalter sind viele davon betroffen. Karies entsteht durch Bakterien, genauer gesagt durch Streptokokken, welche die Zuckerbestandteile (Glukose) aus unserer Nahrung zerlegen und somit Plaque bilden. Plaque ist eine Art Schleimstoff in dem sich die Bakterien ansammeln und mit dessen Hilfe sie nicht durch den Speichel oder durch die Zunge entfernt werden können. Durch den Abbau von Kohlenhydraten entstehen Säuren, die den pH-Wert absenken und somit den wichtigen Zahnschmelz angreifen. Bei der dadurch eintretenden Demineralisierung des Zahnschmelzes werden unter anderem Calciumionen und Fluorid aus dem Zahn entfernt. Es entstehen kleine Läsionen, die mit der Zeit immer größer werden können und sich von Zahnschmelz zu Zahnbein bis hin zur Zahnhöhle ausbreiten können. Sind die durch die Säuren entstandenen Schädigungen erst einmal bis zur Zahnhöhle vorgedrungen, entstehen Zahnschmerzen, da sich hier die Nerven und Gefäße befinden.
Die Entwicklung von Karies wird durch zuckerhaltige Lebensmittel, häufige Zwischenmahlzeiten (ohne darauffolgende Zahnpflege), saure Gerichte, mangelhafte Mundhygiene und Calium- und Fluoridmangel begünstigt.
Je öfter Mahlzeiten mit hohen Zuckergehalten aufgenommen werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit Karies zu entwickeln. Wird der Zucker aus der Nahrung und Getränken durch Stevia ersetzt, fehlt den Bakterien die Nahrung, sodass sich einerseits die Anzahl der Bakterien wie auch die Menge des Plaques und der zahnschmelzschädigenden Säuren verringert. Im Gegensatz zu Zucker induziert Stevia sowohl eine geringere Säurebildung, als auch eine geringer Plaquebildung, da den Bakterien die Grundlage fehlt. Stevia kann somit zu einer besseren Zahngesundheit beitragen.
Quellen
Cornelia A. Schlieper, Grundfragen der Ernährung, Jahr 2007
Nicole Menche, Biologie Anatomie Physiologie, Jahr 2007
Ciacaman Rodrigo et al., Cariogenic potential of commercial sweeteners in an experimental biofilm caries model on enamel, Jahr 2013: https://www.researchgate.net/publication/236598739_Cariogenic_potential_of_commercial_sweeteners_in_an_experimental_biofilm_caries_model_on_enamel
Mdan Swati et al., Stevia rebaudiana (Bert.) Bertoni – A Review, Indian Journal of Natural Products and Resources, Jahr 2010: http://nopr.niscair.res.in/bitstream/123456789/10287/1/IJNPR%201(3)%20267-286.pdf