Hat Stevia eine negative Auswirkung auf die Fruchtbarkeit?

 

Die anfängliche Skepsis, Stevia könnte unsere Fortpflanzungsorgane und -funktionen negativ beeinflussen, konnte ebenfalls widerlegt werden. In einer Studie von Oliviera-Filho et al. (1989) wurden keine negativen Einflüsse auf die Fortpflanzung durch Stevia beobachtet. Bis heute ist kein Fall bekannt, bei dem es zu anderen Fällen kam.

Studie:

Oliveira-Filho RM, Uehara OA, Minetti CA, Valle LB; Chronic administration of aqueous extract of Stevia rebaudiana (Bert.) Bertoni in rats: endocrine effects. Gen Pharmacol 20(2):187-191,1989

Bildquelle

Ist Stevia krebserregend?

Anfangs kamen Bedenken auf, Stevia könnte kanzerogene Eigenschaften besitzen. Studien im Tierversuch konnten dieses Vorurteil bereits widerlegen (Hagiwara et al. 1984 und Xili et al. 1992).

Studie:

Hagiwara A, Fukushima S, Kitaori M, Shibata M, Ito N; Effects of three sweeteners on rat urinary bladder carcinogenesis initiated by N-butyl-N-(4-hydroxybutyl-)nitrosamine., Gan 75(9):763-768, 1984

Xili L, Chengjiany B, Eryi X, Reiming S, Yuengming Q, Haodong S, Zhiyian H; Chronic oral toxicity and carcinogenicity study of stevioside in rats. Food Chem Toxicol 30(11):957-965, 1992

Bildquelle

Hat Stevia einen positiven Einfluss auf die Zahngesundheit?

Das häufige Auftreten von Karies im Kindesalter wurde bereits in der Einleitung aufgegriffen. Diese Infektionskrankheit entsteht insbesondere durch den vermehrten und häufigen Konsum von zuckerhaltigen Produkten. In diesem Zusammenhang ist ein richtiger Umgang mit Süßigkeiten und mit Zucker gesüßten Getränken bereits im Kindesalter wichtig. Karies stellt die Zerstörung der Zahnhartsubstanz durch Stoffwechselprodukte von Bakterien dar. Hauptsächlich handelt es sich um die Streptococcus mutans, die sich im Zahnbelag (Plaque) anreichern und Kohlenhydrate, also Zucker, zu Säuren verstoffwechseln, wodurch ein saurer pH-Wert entsteht. Die Säure greift das Dentin der Zähne an und führt zu einer Demineralisation dieser. Dies führt unbehandelt zu Karies, welcher mit der Zerstörung des Zahnes bis in die inneren Schichten einhergeht.

In einer Studie von Giacaman et al. (2013) wurde beobachtet, dass Stevia im Vergleich zu Aspartam, Sucrose und Fructose signifikant weniger Säurebildung induzierte.

Des Weiteren fanden die Wissenschaftler heraus, dass unter dem Einfluss von Stevia eine geringere Demineralisation des Zahnschmelzes vorhanden war. Auch zeigte sich, dass Stevia antimikrobielle Wirkungen hat (Gamboa, Chaves, 2012): In einer Studie hemmte es das Wachstum verschiedener Stämme von Streptococcus und Lactobacillus. Doch nicht nur das Wachstum von Bakterien wurde gehemmt, sondern auch die Anhaftung von Bakterien an den Zähnen war geringer unter dem Einfluss von Stevia (verglichen mit Sucrose).

Stevia wirkt weder karinogen, noch fördert es die Bildung von Säure im Mund. Folglich ist das Risiko an Karies zu erkranken für Kinder, die mit Stevia gesüßte Produkte konsumieren, geringer als für diejenigen, die mit Zucker gesüßte Produkte zu sich nehmen.

Studie:

Giacaman RA, Campos P, Muñoz-Sadoval C, Castro RJ; Cariogenic potential of commercial sweeteners in an experimental biofilm caries model on enamel. Arch oral biol 58:1116-1122, 2013

Bildquelle

Ist Stevia kalorienfrei?

Für die Korrelation zwischen kalorienreichen Getränken und einer Gewichtszunahme vermuten Forscher mehrere Aspekte. So nehmen Wissenschaftler an, dass eine Kalorienzufuhr in flüssiger Form zu einer geringeren Sättigung führt als es bei dem Konsum fester Nahrung der Fall ist. Des Weiteren kann die Energie von Getränken weniger genutzt werden (Mattes et al. 1996). DiMeglio et al. (2000) zeigten in ihrer Untersuchung, dass der Konsum von 1180 Kcal / Tag in Form von Flüssigkeit in einer signifikant höheren Gewichtszunahme resultiert im Vergleich zum Konsum einer festen Nahrung mit gleicher Kalorienzahl. Ähnliche Beobachtungen konnten in Studien von De Castro et al. (1993) und St-Onge et al. (2004) gemacht werden. Johnson et al. (2001), Anand et al. (1998), Troiano et al. (2000) und Berkey et al. (2004) zeigten außerdem, dass Personen, die eine erhöhte Kalorienanzahl über Flüssigkeiten zu sich nahmen, den Verzehr von fester Nahrung nicht gleichzeitig damit einschränkten. Dadurch werden die Kalorien aus Getränken zusätzlich zu denen aus festen Lebensmitteln aufgenommen, der Körper hingegen benötigt diese nicht für den Metabolismus. Daher wird empfohlen, Kalorien im besten Falle nur über die Nahrung zu sich zu nehmen und nicht über Getränke.

 

Bildquelle

Prävention bei Diabetes II

Die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus Typ II zeigt sich in einem chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel, der vom Organismus nicht mehr abgebaut werden kann. Bleibt der erhöhte Blutzuckerspiegel unbehandelt, so nimmt auch die körpereigene Insulinproduktion immer weiter ab. Diabetes mellitus Typ II ist mit weitreichenden Folgen und Erkrankungen (Koronare Herzerkrankungen, Augenschäden und Nierenerkrankungen) verbunden und sollte daher frühzeitig behandelt oder gar im Vorhinein möglichst vermieden werden. Insbesondere der Typ-II-Diabetes tritt immer häufiger bereits im Jugend- und frühen Erwachsenenalter auf.

Es wird vermutet, dass Bestandteile der Stevia-Pflanze für die Behandlung dieser Erkrankung eingesetzt werden können, die genauen Wirkmechanismen sind jedoch noch nicht bekannt. Jeppesen et al. (2000) zeigten in einer Studie die direkte Wirkung von Steviosiden auf die pankreatischen ß-Zellen. Stevioside und Steviol stimulieren die Insulinsekretion und scheinen antihyperglykämische Effekte zu besitzen, weshalb Stevia eine blutzuckersenkende Wirkung zugesprochen wird. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass keine insulinotrophische Wirkung erkennbar war, wenn die Glukosekonzentrationen sehr niedrig bzw. im normalen Bereich (< 3,3 mmol / L) lagen Daraus lässt sich schließen, dass das Risiko für die Entwicklung einer Hypoglykämie verringert wird.

Studie:

Jeppesen PB, Gregersen S, Poulsen CR, Hermansen K; Stevioside Acts Directly on Pancreatic ß Cells to Secrete Insulin: Actions Independent of Cyclic Adenosine Monophosphate and Adenosine Triphosphate-Sensitive K+-Channel Activity. Metabolism 49(2):208-214, 2000

sciencedaily

Bildquelle