Stevia vs. Zucker

Im direkten Vergleich schneidet Stevia wesentlich besser ab als Zucker. Vor allem die gesundheitlichen Vorteile überwiegen deutlich. Um die Nachteile bezüglich der strukturellen Eigenschaften auszugleichen, ist etwas Übung notwendig. Ansonsten sind vor allem die Steviablätter eine großartige und natürliche Alternative zu Zucker.

ZuckerE960 (Steviolglykoside)Steviablätter
GewinnungNatürliches Ausgangsprodukt (Zuckerrübe, Rohrzucker) wird stark verarbeitetChemisch: das natürliche Ausgangsprodukt Stevia wird chemisch stark verarbeitet, um die Steviolglykoside zu isolierenNatürlich: Ernte und Trocknung der Blätter
Süßkraft1 (Saccharose)30030-300
EinsatzrateHohe MengenSehr geringe MengenGeringe Mengen
Kaloriengehalt387 kcal pro 100 g0 kcal pro 100 g0 kcal pro 100 g
ZahngesundheitKariogenNicht kariogenNicht kariogen
BlutzuckerspiegelErhöhungKeine BeeinflussungKeine Beeinflussung
DiabetesNicht geeignetGeeignetGeeignet
MasseeigenschaftenVerleiht mehr VolumenVerleiht kein VolumenVerleiht kein Volumen
GeschmackNeutral, vollmundigLeicht bitterer Nachgeschmack, aber schnelle GewöhnungLeicht bitterer Nachgeschmack, aber schnelle Gewöhnung
BackeigenschaftenBräunungsreaktionKeine BräunungsreaktionKeine Bräunungsreaktion
LöslichkeitGut wasserlöslichGut wasserlöslichNicht wasserlöslich
HitzestabilitätGutGutGut

Wie bereits erwähnt, ist für den Einsatz von Stevia ein bisschen Übung notwendig. Hier sind ein paar Richtwerte für den Ersatz von Zucker durch Stevia. Je nach Produkt kann es zu Schwankungen kommen. Gerade bei den Produkten wie Tabletten, Tropfen, Granulat etc. sollte auf die Zusammensetzung geachtet werden. Meistens wird der Süßstoff nicht isoliert verkauft, sondern in Kombination mit anderen Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen. Aus diesem Grund ist die Einsatzrate teilweise 1:1.

  • 1 g getrocknetes Stevia Blatt = 15 g Zucker
  • 1 Teelöffel Stevia Granulat = 30 g Zucker
  • 1 Teelöffel Steviosid-Pulver = 200 g Zucker
  • 1 Tropfen Stevia-Sirup = 1-2 g Zucker
  • 1 Stevia Tablette = 2-3 g Zucker

Quellen

Bundeszentrum für Ernährung, Steviakraut und Stevia-Extrakte, Jahr k.A.: https://www.bzfe.de/inhalt/steviakraut-und-stevia-extrakte-1552.html

Süßling, Christina et al., Der Steviaratgeber: Eine Pflanze auf Siegeszug, Jahr 2012: https://www.reformhaus.de/fileadmin/user_upload/01_Themen/01_Gesundheit/01_Ernaehrung/Zuckerersatz__Stevia__Sucolin_und_Birkenzucker/zuckerersatz-stevia-ratgeber.pdf

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Die maximale Stevia-Tagesdosis beträgt?

„Die Dosis macht das Gift“ – ein allseits bekannter Spruch, der auf sämtliche Nahrungsmittel zutrifft. So selbst für reines Wasser (Gefahr der Hyponaträmie bei einem Erwachsenen ab 10 Liter auf einmal). Deshalb sollte auch der Pflanze Stevia eine Verträglichkeitsgrenze zugestanden werden. Laut einer Studie von Xili et al. (1992) ist diese Menge jedoch praktisch unmöglich zu erreichen. Die zulässige Tagesdosis beträgt 7,9 mg Steviosid pro kg Körpergewicht. Dies würde bei einer 75 kg schweren Person eine Aufnahme von 592 mg reines Steviol am Tag bedeuten.

Studie:

Xili L, Chengjiany B, Eryi X, Reiming S, Yuengming Q, Haodong S, Zhiyian H; Chronic oral toxicity and carcinogenicity study of stevioside in rats. Food Chem Toxicol 30(11):957-965, 1992

Bildquelle

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hat Stevia eine negative Auswirkung auf die Fruchtbarkeit?

 

Die anfängliche Skepsis, Stevia könnte unsere Fortpflanzungsorgane und -funktionen negativ beeinflussen, konnte ebenfalls widerlegt werden. In einer Studie von Oliviera-Filho et al. (1989) wurden keine negativen Einflüsse auf die Fortpflanzung durch Stevia beobachtet. Bis heute ist kein Fall bekannt, bei dem es zu anderen Fällen kam.

Studie:

Oliveira-Filho RM, Uehara OA, Minetti CA, Valle LB; Chronic administration of aqueous extract of Stevia rebaudiana (Bert.) Bertoni in rats: endocrine effects. Gen Pharmacol 20(2):187-191,1989

Bildquelle

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ist Stevia krebserregend?

Anfangs kamen Bedenken auf, Stevia könnte kanzerogene Eigenschaften besitzen. Studien im Tierversuch konnten dieses Vorurteil bereits widerlegen (Hagiwara et al. 1984 und Xili et al. 1992).

Studie:

Hagiwara A, Fukushima S, Kitaori M, Shibata M, Ito N; Effects of three sweeteners on rat urinary bladder carcinogenesis initiated by N-butyl-N-(4-hydroxybutyl-)nitrosamine., Gan 75(9):763-768, 1984

Xili L, Chengjiany B, Eryi X, Reiming S, Yuengming Q, Haodong S, Zhiyian H; Chronic oral toxicity and carcinogenicity study of stevioside in rats. Food Chem Toxicol 30(11):957-965, 1992

Bildquelle

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hat Stevia einen positiven Einfluss auf die Zahngesundheit?

Das häufige Auftreten von Karies im Kindesalter wurde bereits in der Einleitung aufgegriffen. Diese Infektionskrankheit entsteht insbesondere durch den vermehrten und häufigen Konsum von zuckerhaltigen Produkten. In diesem Zusammenhang ist ein richtiger Umgang mit Süßigkeiten und mit Zucker gesüßten Getränken bereits im Kindesalter wichtig. Karies stellt die Zerstörung der Zahnhartsubstanz durch Stoffwechselprodukte von Bakterien dar. Hauptsächlich handelt es sich um die Streptococcus mutans, die sich im Zahnbelag (Plaque) anreichern und Kohlenhydrate, also Zucker, zu Säuren verstoffwechseln, wodurch ein saurer pH-Wert entsteht. Die Säure greift das Dentin der Zähne an und führt zu einer Demineralisation dieser. Dies führt unbehandelt zu Karies, welcher mit der Zerstörung des Zahnes bis in die inneren Schichten einhergeht.

In einer Studie von Giacaman et al. (2013) wurde beobachtet, dass Stevia im Vergleich zu Aspartam, Sucrose und Fructose signifikant weniger Säurebildung induzierte.

Des Weiteren fanden die Wissenschaftler heraus, dass unter dem Einfluss von Stevia eine geringere Demineralisation des Zahnschmelzes vorhanden war. Auch zeigte sich, dass Stevia antimikrobielle Wirkungen hat (Gamboa, Chaves, 2012): In einer Studie hemmte es das Wachstum verschiedener Stämme von Streptococcus und Lactobacillus. Doch nicht nur das Wachstum von Bakterien wurde gehemmt, sondern auch die Anhaftung von Bakterien an den Zähnen war geringer unter dem Einfluss von Stevia (verglichen mit Sucrose).

Stevia wirkt weder karinogen, noch fördert es die Bildung von Säure im Mund. Folglich ist das Risiko an Karies zu erkranken für Kinder, die mit Stevia gesüßte Produkte konsumieren, geringer als für diejenigen, die mit Zucker gesüßte Produkte zu sich nehmen.

Studie:

Giacaman RA, Campos P, Muñoz-Sadoval C, Castro RJ; Cariogenic potential of commercial sweeteners in an experimental biofilm caries model on enamel. Arch oral biol 58:1116-1122, 2013

Bildquelle

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert